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Anlage mit Verantwortung: Warum das Zusammenspiel von Kapital und Verpflichtungen so wichtig ist

Wenn eine Sammelstiftung das Vorsorgevermögen anlegt, geht es nicht nur um Rendite. Entscheidend ist, wie gut die Anlagestrategie zu den Verpflichtungen gegenüber den Versicherten passt. Genau hier setzt das sogenannte Asset Liability Management (ALM) an.

Was bedeutet Asset Liability Management?

Beim Asset Liability Management (auf Deutsch: Steuerung von Vermögen und Verpflichtungen) wird geprüft, wie die Anlagen zur Struktur der Stiftung passen. Wichtig ist z. B., wie alt die Versicherten sind, wie viele Renten aktuell bezahlt werden müssen und wie viel Risiko die Stiftung tragen kann.

Eine Stiftung mit vielen älteren Versicherten braucht sichere und gut planbare Anlagen, weil sie laufend Renten auszahlen muss. Dazu gehören z. B. festverzinsliche Wertpapiere oder liquide Anlagen, die jederzeit verkauft werden können. Besteht das Vorsorgewerk hingegen mehrheitlich aus jüngeren Erwerbstätigen und bleibt das Unternehmen personell stabil, können auch Anlagen mit stärkeren Kursschwankungen sinnvoll sein. Denn bei langfristigem Anlagehorizont bleibt mehr Zeit, um mögliche Marktschwächen auszugleichen.

Nicht alle Stiftungen haben dieselben Voraussetzungen

Obwohl Sammelstiftungen dem gleichen Zweck dienen, unterscheiden sie sich in Struktur und Zusammensetzung ihrer angeschlossenen Firmen. Deshalb können nicht alle nach demselben Modell anlegen. Einige Stiftungen bündeln die Gelder aller Firmen in einem gemeinsamen Anlagepool. Andere bieten individuelle Strategien an, bei denen jedes Unternehmen seine eigene Anlagestrategie wählen kann – abgestimmt auf die eigene Risikofähigkeit.

Ein wachsendes Unternehmen mit einem jungen Versichertenbestand kann mehr Aktien halten und langfristig investieren. Eine Stiftung mit vielen Pensionierten hingegen legt mehr Wert auf stabile Erträge und tiefere Schwankungen.

ALM-Analyse als wichtige Entscheidungsgrundlage

Eine fundierte ALM-Analyse hilft, die passende Anlagestrategie zu bestimmen. Sie zeigt zum Beispiel:

  • Wie verändern sich die Verpflichtungen bei steigenden oder fallenden Zinsen?

  • Wie viel Risiko ist für das Vorsorgewerk tragbar?

  • Wann braucht die Stiftung wie viel Geld, um Renten und Leistungen auszuzahlen?

Diese Erkenntnisse fliessen in die sogenannte strategische Vermögensaufteilung ein: also wie viel des Geldes in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien oder andere Anlagen investiert wird – und wie lange das Geld gebunden sein darf.

Fazit: Sicherheit und Nachhaltigkeit für die Vorsorge

Wer in der beruflichen Vorsorge investiert, trägt Verantwortung – gegenüber den angeschlossenen Unternehmen und ihren Versicherten. Ein sorgfältiges Asset Liability Management sorgt dafür, dass nicht nur Renditen stimmen, sondern die Leistungen langfristig gesichert sind. Für Sammelstiftungen ist es deshalb zentral, ihre Anlagestrategie immer wieder auf die tatsächlichen Bedürfnisse und Verpflichtungen abzustimmen.

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